Was ist
Osteopathie ?
Osteopathie ist eine ganzheitliche, manuelle Form der Gesundheitsarbeit, die den Menschen als Einheit betrachtet. Sie geht davon aus, dass alle Strukturen im Körper – wie Muskeln, Gelenke, Faszien, Organe und umliegendes Gewebe – miteinander in Beziehung stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Wenn diese Verbindungen aus dem Gleichgewicht geraten oder sich Gewebe in seiner Beweglichkeit verändert, kann sich dies auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Häufig zeigt sich ein Symptom an einer anderen Stelle als dort, wo die zugrunde liegende Ursache vermutet wird.
In der osteopathischen Behandlung werden solche Zusammenhänge mit den Händen erspürt und achtsam begleitet. Mit sanften, gezielten Techniken unterstützt die Osteopathie den Körper darin, seine natürliche Beweglichkeit, Balance und Regulationsfähigkeit zu fördern. Ziel ist es, den Organismus zu entlasten und ihn auf seinem Weg zu mehr Wohlbefinden zu unterstützen.
Die vier Grundprinzipien der Osteopathie
1.- Der Körper ist eine Einheit.
2.- Struktur und Funktion sind eng miteinander verbunden.
3.- Der Körper verfügt über Selbstregulationskräfte.
4.- Der Mensch wird als Ganzes betrachtet.
1. Der Körper ist eine Einheit
Körperliche, geistige und emotionale Aspekte stehen in ständigem Austausch und können sich gegenseitig beeinflussen.
In der Osteopathie verstehen wir den menschlichen Körper als ein miteinander verbundenes Ganzes. Jedes Organ, jeder Muskel und jedes Gelenk beeinflusst das allgemeine Wohlbefinden. Wenn ein Teil des Körpers aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies Auswirkungen auf andere Bereiche haben.
Deshalb konzentrieren wir uns nicht nur auf die Behandlung einzelner Symptome, sondern darauf, die Harmonie und das Gleichgewicht des gesamten Körpers wiederherzustellen und so eine nachhaltige Gesundheit zu fördern.
2. Struktur und Funktion stehen in Beziehung
Veränderungen in der Beweglichkeit von Gewebe, Gelenken oder Organen können sich auf deren Funktion auswirken – und umgekehrt.
Der Körper funktioniert am besten, wenn Struktur und Funktion im Gleichgewicht sind. Ein Knochen, Gelenk oder Gewebe, das sich nicht richtig bewegt, kann die natürlichen Funktionen des Körpers beeinträchtigen.
Die Osteopathie identifiziert solche Einschränkungen und korrigiert sie, damit jede Körperregion optimal arbeiten kann.
Dies verbessert die Beweglichkeit, reduziert Schmerzen und unterstützt die natürliche Selbstheilung des Körpers.
3. Der Körper besitzt Selbstheilungskräfte
Die Osteopathie unterstützt diese natürlichen Fähigkeiten, indem sie dem Körper Impulse zur besseren Balance gibt.
Unser Körper hat eine erstaunliche Fähigkeit, sich selbst zu heilen. Die Osteopathie stärkt diese natürlichen Mechanismen, indem sie die Durchblutung, das neuromuskuläre Gleichgewicht und die Funktion des Gewebes fördert.
Statt ausschließlich auf Medikamente oder äußere Eingriffe zu setzen, aktivieren wir die angeborene Fähigkeit des Körpers, sich zu regenerieren und somit die Gesundheit zu stärken und zukünftigen Beschwerden vorzubeugen.
4. Prävention und ganzheitlicher Ansatz
Nicht das einzelne Symptom steht im Mittelpunkt, sondern der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen.
Osteopathie behandelt nicht nur bestehende Beschwerden, sondern beugt auch Ungleichgewichten vor, bevor sie zu Verletzungen oder Krankheiten werden. Durch die ganzheitliche Betrachtung des Körpers identifizieren wir Spannungen und Schwächen und wenden individuelle Techniken an, um die Gesundheit zu erhalten.
Unser Ziel ist es, dass jeder ein dauerhaftes Wohlbefinden genießen kann und einen aktiven, ausgeglichenen Lebensstil unterstützt.
Osteopathie im Überblick
Wo Osteopathie wirkt
Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen. Eine wichtige Verbindung wird durch die sogenannten Faszien geschaffen. Das sind dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine große Körperfaszie bilden. Meist finden die Faszien in der Schulmedizin kaum Beachtung, für die Osteopathie hingegen sind sie von großer Bedeutung.
Faszien verbinden auch solche Strukturen, die funktionell nichts miteinander zu tun haben. Sie können daher aus Sicht der Osteopathie Veränderungen übertragen, was erklärt, warum die Beschwerden oft an anderer Stelle auftreten, als die Ursache zu finden ist. (VOD e.V.)
Wie Osteopathie wirkt
Osteopathie baut auf den körpereigenen Selbstheilungs- und Selbstregulationskräften auf. Krankheiten und Störungen entstehen oftmals dadurch, dass der Körper die Fähigkeit zur Selbstregulierung verliert. An diesem Punkt setzt die Osteopathie an und mobilisiert die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Jedes Körperteil, jedes Organ benötigt zum optimalen Funktionieren ausreichende Bewegungsfreiheit. Ziel osteopathischer Behandlungen ist es, Blockaden und Gewebespannung zu lösen und somit die Beweglichkeit wiederherzustellen. Osteopathen forschen dabei immer nach den Ursachen von Beschwerden und beschränken sich nicht auf die Behandlung einzelner Symptome. Es werden also keine Krankheiten im eigentlichen Sinne behandelt, sondern deren Auslöser, wie beispielsweise Bewegungsstörungen. (VOD e.V.)
Osteopathie wirkt auch begleitend
Die Osteopathie findet in vielen medizinischen Bereichen Anwendung. Dabei kann die Osteopathie als erste und einzige medizinische Maßnahme völlig ausreichend sein.
Je nach Beschwerdebild kann sie aber auch begleitend, interdisziplinär zu anderen medizinischen Behandlungen eingesetzt werden. Letzteres ist vor allem dann sinnvoll, wenn es sich um schwere Pathologien, also schwerwiegende Erkrankungen, handelt. (VOD e.V.)
Osteopathen nehmen sich Zeit
Nach ausführlicher Anamnese im Vorgespräch erfolgen Diagnose und Behandlung mit den Händen. Osteopathen ertasten bei der Untersuchung durch die sogenannte Palpation das menschliche Gewebe Schicht für Schicht und erspüren dadurch sowohl tieferliegende Strukturen wie Muskeln, Faszien, Knochen, als auch Nerven, Blutgefäße und die inneren Organe.
So werden Bewegungseinschränkungen und Spannungen diagnostiziert. Körperliche Dysfunktion auf diese Weise festzustellen, setzt jahrelanges und intensives Training des Tastvermögens voraus.
Osteopathen nehmen sich durchschnittlich bis zu einer Stunde Zeit für eine Behandlung. Der genaue Verlauf der Behandlung hängt jedoch vom Einzelfall ab. Es ist dabei nicht ungewöhnlich, dass die Reaktion auf eine osteopathische Behandlung erst einige Zeit später einsetzt. Um bei bestimmten Krankheitsbildern Erfolge erzielen zu können, ist mit mehreren Behandlungen zu rechnen. (VOD e.V.)
